Archiv der Flucht - Medienprojekte für Inetressierte

23. Sep 2022

Mediale pfade kooperiert mit dem Haus der Kulturen der Welt und bietet die Möglichkeit, medienpädagogische Workshops zum Archiv der Flucht mit Jugendlichen für Träger der Jugendhilfe und Bildungseinrichtungen durchzuführen. Dafür suchen sie Interessierte Kooperationspartner, die Lust haben, im Oktober oder November ein Workshop durchzuführen. Diese Workshops sind kostenfrei und es wird nur eine Räumlichkeit sowie eine Gruppe interessierte Jugendliche benötigt.

Die Projekte befassen sich mit Hilfe von medienpädagogischen Ansätzen auf Grundlage von Videointerviews mit den Themen Diskriminierung, Rassismus, Flucht und Migration.

Zur Auswahl stehen folgende Workshops, die je nach Bedarf und Zielgruppe in der Länge angepasst werden können:

HerStory: Flucht, Migration und Geschichtsschreibung aus weiblicher Perspektive – eine Datenvisualisierung

Oral History macht unterrepräsentierte Geschichte(n) sichtbar – dazu gehören auch die Flucht- und Migrationserfahrungen von Frauen.
Die Teilnehmenden erhalten eine kurze Einführung, die anhand von Datenvisualisierung verdeutlicht, wie Geschichtsschreibung sowie die Beschreibung von Flucht und Migration oft durch eine männliche Perspektive geprägt sind.

So galten beispielsweise Arbeitsmigration und Flucht aufgrund von staatlicher/politischer Verfolgung lange als hauptsächliche Flucht- und Migrationsursachen, die allein die traditionell “männliche Sphäre” berührten. Nicht-staatliche Verfolgung und genderspezifische Verfolgung sind dagegen erst seit 2005 in Deutschland als Asylgründe anerkannt.

Über ausgewählte Sequenzen aus Gesprächen des Archivs erschließen sich die Teilnehmenden frauenspezifische Fluchtursachen und -erfahrungen. Diese Aspekte visualisieren sie in einfacher datenjournalistischer Form; die Grafiken werden in einen Instagram-Account integriert, der im geschützten Rahmen des Workshops eigens erstellt wird.

Gelebte Utopie – Politische Verfolgung, Flucht und Engagement in Deutschland

Der Tagesworkshop “Gelebte Utopie” beschäftigt sich mit politischer Verfolgung als Fluchtursache und dem Leben und den Lebensleistungen einiger Menschen, die in Deutschland aufgrund von Verfolgung in ihrem Heimatland Asyl erhielten. Asyl ist in Deutschland ein von der Verfassung geschütztes Recht. Menschen, die aus anderen Teilen der Welt vor Gewalt, Krieg und Terror fliehen, sollen hierzulande Schutz finden.

Das Archiv der Flucht porträtiert unter anderem Menschen, die sich in ihren Herkunftsländern oft entgegen der offiziellen Regierungslinie politisch oder gesellschaftlich engagierten, weswegen sie körperliche oder psychische Gewalt erlebt haben oder mit dem Tod bedroht wurden. In Deutschland setzen viele ihr Engagement fort, entweder um sich für bessere Bedingungen in ihrem Herkunftsland einzusetzen, oder um sich in Deutschland gemeinsam mit anderen Menschen für eine andere Gesellschaft zu engagieren.

Die Teilnehmenden des Workshops setzen sich mit den“gelebten Utopien” der Zeitzeug*innen auseinander und nutzen sie als Inspiration und Ressource, um eigene Utopien für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben umzusetzen. Dies geschieht sowohl haptisch in einer selbstgebauten Miniaturwelt in einer Box sowie multimedial mit animierten 360° Fotos und AR Technologie in CoSpaces.

Ankunft und Ankommen – ein guter Ort

Der Workshop beschäftigt sich mit Fluchtursachen sowie dem Ankommen in einer neuen Umgebung. Das Archiv der Flucht bietet einen reichhaltigen Schatz an Erzählungen, aus welchen Gründen Menschen nicht mehr in ihrem Herkunftsland oder ihrer Herkunftsregion leben konnten oder wollten, was sie auf ihrem Weg an einen neuen Ort und bei ihrer Ankunft erlebt haben.

Die Teilnehmenden des Workshops setzen sich mit Fluchtursachen und Ankommenssituationen der im Archiv der Flucht interviewten Personen auseinander. Ausgehend von diesen Erzählungen entwickeln sie eine eigene Vorstellung davon, wie ihrer Meinung nach ein guter, ein idealer Ort zum Ankommen aussehen müsste. Ihre Ideen dazu bringen sie zunächst als Prototyp auf ein Blatt Papier, im Anschluss daran setzen sie ihre Vorstellungen multimedial in der Lernplattform CoSpaces um, um ihre eigene Welt dann in der VR-Brille erleben zu können.

Mehr informationen zu den einzelnen Workshopformaten findet ihr hier.

Bei Interesse an einem Workshop meldet euch gerne unter mdlpfd


Quelle: Mediale pfade

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